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Aus verschiedenen Richtungen haben wir mitbekommen, dass unsere Kooperationspartnerin Ann Wiesental Kritik gegenüber uns an eine breitere Öffentlichkeit trägt. Wir haben uns nun für dieses Statement als Reaktion auf die öffentliche Kritik gegen uns entschieden, um klarzustellen, dass es unterschiedliche Erzählungen gibt und wir die Vorwürfe an unser Team nicht einfach hinnehmen wollen. Wir bitten euch, bei Fragen oder dem Bedürfnis nach genaueren Informationen auf uns zuzukommen. Ihr könnt uns unter folgender E-Mail-Adresse erreichen: fragen@initiative-awareness.de.

Statement als Antwort auf Anschuldigungen des Machtmissbrauchs und fehlender Selbstreflexion gegenüber der Initiative Awareness e.V. (Stand: 05.04.2024)

Aus verschiedenen Richtungen haben wir mitbekommen, dass unsere Kooperationspartnerin Ann Wiesental Kritik gegenüber uns an eine breitere Öffentlichkeit trägt. Diese Kritik bezieht sich nicht auf unsere inhaltliche Arbeit, sondern hauptsächlich auf die Trägerschaft und Ausgestaltung unseres Projektes „support f(x) - Schnittstelle für Awareness“.

Das Projekt „support f(x) - Schnittstelle für Awareness, Antidiskriminierung und Gewaltprävention“ existiert seit Juli 2021 und wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ noch bis Ende dieses Jahres gefördert. Die Verantwortung für das Projekt lag seit seinem Start bei der Initiative Awareness, die das Projekt initiierte und als Verein die Trägerstruktur zur organisatorischen Umsetzung bereitstellt. Darüber hinaus bestand von Projektbeginn an eine enge Kooperation mit Ann Wiesental als Einzelperson sowie mit Awareness-Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum, insbesondere der Berliner Gruppe rave.awareness. Ann Wiesental und weitere Personen haben die Antragsphase des Projekts in 2021 stark unterstützt. Ihre Expertisen fließen in das Projekt ein und bereichern es.

Es hat sich jedoch mit der Zeit herausgestellt, dass die angestrebte Zusammenarbeit auf kommunikativer und organisatorischer Ebene nicht wie angedacht funktionierte. Dies führte zunehmend zu Konflikten und Verhärtungen, die in einen Mediationsprozess mündeten, der jedoch zu keinem Ergebnis führte. Wir führen dieses Scheitern darauf zurück, dass wir zu Beginn des Projekts versäumt haben, Rollen und Entscheidungskompetenzen klar zu benennen. Zudem gab es offenbar unterschiedliche Visionen darüber, wo es mit dem Projekt hingehen soll. Für uns als Verein und Mitarbeitende des Vereins stand beispielsweise nicht zur Debatte, dass das Projekt innerhalb seiner Laufzeit zum Awareness Institut[1] übergeht. Der Wunsch wurde jedoch später durch Ann Wiesental an uns herangetragen.

Letztlich haben sich die Vorstellungen bezüglich der Ausgestaltung der Kooperation auf verschiedenen Ebenen als unvereinbar erwiesen, so dass wir uns gezwungen gesehen haben, das Maß der Kooperation mit einigen Partner*innen[2] in organisatorischen Fragen zurück zu fahren. Dies war für uns eine nötige Reaktion, um die Belastung für unsere Mitarbeitenden einzugrenzen und unsere Arbeit fortführen zu können. Der Konflikt ist in seiner verhärteten Form für uns sehr anstrengend und belastend und hindert uns immer wieder daran, unsere Arbeit und unser Engagement im Bereich Awareness und Antidiskriminierung so zuleisten, dass es uns gut damit geht.

Dass wir uns auf organisatorischer Ebene von einzelnen Personen abgrenzen, ändert jedoch nichts daran, dass wir „support f(x) – Schnittstelle für Awareness“ als Vernetzungsprojekt begreifen. Wir wünschen uns Austausch und Kooperation und setzen diese seit 2,5 Jahren auch in die Tat um. Als Projekt stehen wir mit zahlreichen Awareness Gruppen und Projekten mit ähnlichen Zielen im engen Austausch. Ein fest verankertes Gremium ist unser Projektbeirat, bestehend aus Selbstvertretungsorganisationen, welcher uns seit Beginn des Projekts berät. Ann Wiesental war bis zum jetzigen Zeitpunkt Teil dieses Beirats. Zudem unterstützen wir Gruppen und Projekte mit den finanziellen Ressourcen des Projekts und führen gemeinsame Veranstaltungen durch. Ebenso holen wir uns Weiterbildungen von Partner*innen ein und stellen andersrum unser Wissen zur Verfügung. Als Trägerverein mit einer inzwischen etablierten Verwaltungsstruktur tragen wir auch das Projekt ‚Anlaufstelle Nord/Süd‘, welches der Förderung des Awareness Instituts dient. Für dieses Projekt übernehmen wir seit Beginn 2022 die volle finanzielle und rechtliche Verantwortung, während die inhaltliche Ausgestaltung in den Händen der Projektmitarbeitenden und den ehrenamtlichen Mitgliedern des Awareness Instituts liegt. Unser Wunsch ist es weiterhin mit dem Awareness Institut zusammenzuarbeiten.      

                                                                       

Neben der Kritik der Abgrenzung zu Projektpartner*innen, gibt es einen zweiten Vorwurf von Ann Wiesental an uns. Dieser lautet, dass wir im Anschluss an den Konflikt nicht zur Selbstreflexion bereit seien. Der Vorwurf wiegt im Kontext von Awareness-Arbeit sehr schwer, schließlich ist die Bereitschaft zur Selbstreflexion ein elementarer Bestandteil von Awareness-Praxis. Daher möchten wir festhalten: dieser Vorwurf entspricht in keiner Weise unserer Wahrnehmung.

Uns als Mitarbeitende und als Verein beschäftigt der eskalierte Konflikt in enormer Weise. Wir haben uns eine konstruktive und produktive Zusammenarbeit mit Ann Wiesental und anderen Partner*innen gewünscht und haben im Verlauf des Konflikts aus unserer Perspektive viele Bemühungen unternommen, um zu einer solchen zurück zu kommen. So gab es unter anderem eine Aussprache mit dem ehemaligen Steuerungskreis und dem gesamten Team aus Leipzig und Berlin, zwei Mediationssitzungen mit zahlreichen Vor- und Einzelgesprächen, ein Coaching für das Team, welches sich ausschließlich mit diesem Fall beschäftigt hat, diverse Einzelgespräche (mündlich und per E-Mail) zwischen Teammitgliedern und Ann Wiesental und diverse Plena und Krisentreffen im Team, auf denen die Frage nach dem richtigen Umgang intensiv diskutiert wurde. Teil all dieser Gespräche war immer auch, die Kritik an unserem Verhalten zuzulassen und Fehler in der Kommunikationeinzusehen.

Wir haben uns nun für dieses Statement als Reaktion auf die öffentliche Kritik gegen uns entschieden, um klarzustellen, dass es unterschiedliche Erzählungen gibt und wir die Vorwürfe an unser Team nicht einfach hinnehmen wollen. Wir bitten euch, bei Fragen oder dem Bedürfnis nach genaueren Informationen auf uns zuzukommen. Ihr könnt uns unter folgender E-Mail-Adresse erreichen: fragen@initiative-awareness.de

[1] Das Awareness Institut ist ein Zusammenschluss von Awareness-Aktiven aus dem deutschsprachigen Raum, die Konzepte und Schulungen zum Thema Awareness entwickeln und anbieten: https://awareness-institut.net/. Auch die Initiative Awareness ist Teil des Zusammenschlusses.
[2]Gemeint ist hier die Gruppe des ehemaligen „Steuerungskreises“. Der Steuerungskreis war Teil der Projektkonzeption und sollte dem Austausch zwischen der Initiative Awareness und weiteren Awareness Gruppen dienen. Die Gruppe war jedoch nach Beginn der Konfliktphase nicht mehr arbeitsfähig.

Autor:in

initiative awareness

Lesezeit

15 min

Datum

April 4, 2024

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